Linsengerichte liegen im Trend. Dies ist begrüssenswert; denn sie sind der Gesundheit sehr zuträglich und wirken sich auch auf die Umwelt positiv aus.

Vielseitig kombinierbar

Jahrelang galten Linsen als eine geschmacklich wenig interessante Mahlzeit für Menschen mit kleinem Geldbeutel. Vor einigen Jahren tauchten sie plötzlich wieder häufiger auf den Speisekarten auf. Selbst Feinschmeckerlokale hatten den Mut, sie zu servieren. Ihre speziellen Qualitäten wurden wiederentdeckt.

«Was ursprünglich als Makel galt, wird heute positiv bewertet: Linsen besitzen wenig Eigengeschmack, dies macht sie vielseitig verwendbar.»
Adrian Zeller

Sie sind in der sehr preisgünstigen wie auch in der teuren Küche einsetzbar. Sowohl in der gutbürgerlichen wie auch in der exotischen Essenszubereitung finden Linsen ihren Platz; und auch mit einer orientalischen Geschmacksnote werden sie zum sehr appetitlichen Gericht. Sie lassen sich etwa mit Ingwer, Kreuzkümmel, Chili, Kardamom, Curry, Kurkuma, Majoran, Bohnenkraut und Oregano würzen und gut mit verschiedenen Gemüsesorten kombinieren.

Linsen eignen sich weiter vorzüglich für verschiedene Suppengerichte, da sie bindend wirken. In Kombination mit Avocado, Mango oder Granatapfelkernen werden aus ihnen schmackhafte Salate angerichtet. Und sie können auch zu einer Paste verarbeitet werden.

Vegetarisch, günstig und lange haltbar

Ihre Wiederentdeckung verdanken die Linsen unter anderem dem Trend zur fleischlosen und fleischarmen Ernährung.

Wegen ihres hohen Eiweissgehaltes sind sie wertvolle Alternativen zu Schnitzel, Würsten und Hackfleisch: Pro hundert Gramm enthalten sie zwischen neun und zwanzig Gramm Protein.

Gleichzeitig hat der Trend zur traditionellen wie auch multikulturellen Küche zur Rückbesinnung auf die Linsen beigetragen, in verschiedenen Regionen der Welt kommen sie häufig auf den Tisch. Sie sind sehr preisgünstig, in trockener Form oder als Konserve im Vorrat lange haltbar und – wie bereits erwähnt – vielseitig kombinierbar.

Gesundes Grundnahrungsmittel

All dies macht sie zu einem unkomplizierten und gesunden Grundnahrungsmittel.

Sie enthalten Kalium in erheblicher Menge sowie Eisen, Selen, Kupfer, Phosphor, Zink, Natrium und die Vitamine B1, B2 und B6. Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind Kalzium, Magnesium, Molybdän und Chrom sowie Folsäure, zusätzlich verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe sowie ungesättigte Fettsäuren.

Ihr hoher Gehalt an Ballaststoffen wirkt rasch sättigend und unterstützt die Verdauung; zudem lassen sie den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen und sind fettarm.

Ökologische Bodenverbesserer

Linsen zählen zu den Leguminosen, sie verfügen über eine besonders wertvolle Eigenschaft in der Pflanzenwelt: Sie können Stickstoff aus der Luft aufnehmen. Überschüsse geben sie in den Boden ab und düngen ihn so auf natürliche Weise – sie gelten als Bodenverbesserer. Bei diesem Prozess wird wenig Energie verbraucht. Im Gegensatz dazu ist die Herstellung von industriellem Stickstoffdünger energieintensiv. Beim Produktionsprozess entsteht viel Kohlendioxyd, das zur Klimaerwärmung beiträgt. Stickstoff ist für das Gedeihen vieler Gewächse unverzichtbar: Er gilt als «Motor» des Pflanzenwachstums und unterstützt die Bildung von Chlorophyll, Enzymen, Aminosäuren sowie Vitamin B.

Linsen sind in verschiedenen Zuchtvariationen verfügbar. Sie werden vor allem in Spanien, Südamerika, den USA und Kanada sowie Asien angebaut.

Blähungsfördernd?

Hülsenfrüchte gelten als blähungsfördernd, daher lassen manche Menschen die Finger beziehungsweise die Gabel von ihnen. Für Ernährungsexperten ist dies vor allem eine Sache der Gewohnheit:

«Wer immer wieder Linsen, Erbsen oder Bohnen verzehrt, wird weniger unter Gasbildung leiden, weil sich die Darmflora entsprechend anpasst. Es sollte also mit kleinen Mengen begonnen werden.»
Adrian Zeller