In der Beliebtheitsskala der Gemüse sind Randen weit nach hinten gerückt. Zu Unrecht, denn sie stecken voller wertvoller Inhaltstoffe.

Unbeliebtes Gemüse

Tomaten, Karotten und Zucchetti sind bei den Schweizerinnen und Schweizern ganz besonders beliebt, bei Randen fällt der Sympathiebonus erheblich geringer aus. Früher galten sie als Speise für die arme Landbevölkerung. Mittlerweile haftet ihnen das Image einer geschmacklich kaum interessanten Speise an.

Zurückhaltung löst im Weiteren der intensivrote Saft aus, der deutliche Spuren an den Händen hinterlässt. Doch zum Glück muss man deswegen nicht auf die wertvollen Inhaltsstoffe verzichten: In den Grossverteilern sind fertig zubereitete Salate sowie vorgekochte Knollen erhältlich. Beim eigenen Zubereiten von noch ungekochten Randen trägt man zum Schutz am besten Handschuhe. So bleiben keine Spuren an den Händen zurück.

Ursprünglich stammen die Randen aus Nordafrika und dem Nahen Osten. Die Römer sorgten mit ihrem Imperium für eine weitläufige Ausbreitung der roten Knolle. So geniesst man heute in Schweden den Rödbetssallad, in Russland Borschtsch und in Norddeutschland das Labskaus.

Randen richtig Lagern

Ihre weite Verbreitung verdankt die Knolle auch ihren geringen Ansprüchen an den Standort. In humosem und durchlässigem Boden gedeiht sie gut. Die ein- bis zweijährige Pflanze wächst an sonnigen wie auch an halbschattigen Plätzen und kann bis in den Spätherbst geerntet werden. In einer mit Sand gefüllten Kiste sind Randen während Monaten lagerfähig. Einige Faktoren sind dabei wichtig: Der Sand muss frisch sein, die Temperatur sollte 0 bis 3 Grad betragen und es darf kein Licht auf das Gemüse fallen. Bei unsachgemässer Lagerung kann es ein muffiges Kelleraroma annehmen.

Heilende Inhaltsstoffe

Wissenschaftliche Experimente deuten darauf hin, dass der Saft der Randen die Sauerstoffverwertung in den Zellen erhöht, die Folge ist eine längere Ausdauer im Leistungssport. Zudem wirkt er schützend auf Herz und Kreislauf und senkt den Blutdruck.

«Seine reichlich enthaltenen Antioxidantien reduzieren zudem zellschädigende Substanzen, wie etwa UV-Strahlung, Umweltgifte und die Auswirkungen von Dauerstress.»
Adrian Zeller

Im Weiteren unterstützen Inhaltsstoffe die Tätigkeit von Leber und Galle; und ihre Ballaststoffe fördern die Verdauung. Das Gemüse wird auch immer wieder bei Blutarmut empfohlen, etwa für Schwangere, Stillende und für Frauen nach der Menopause.

Zwar enthalten Randen tatsächlich viel Eisen, das für die Blutbildung wichtig ist, jedoch in einer Form, die der Darm nur schwer aufnehmen kann. Fisch und Fleisch, Erbsen, Tofu, Vollkornreis sowie Vollkornprodukte sind ihrerseits gute Eisenlieferanten für den Organismus.

Vielfältige Zubereitungsmöglichkeiten

Randen besitzen wenig Eigenaroma, daher lassen sie sich auf schier endlos vielfältige Weise zubereiten und kombinieren. Originell sind etwa Randensorbet und Randenglace. Der Klassiker ist Randensalat, verschiedene Beigaben wie Pinienkerne, Parmesan, Baumnüsse, Äpfel,  Orangenschnitze, Meerrettich oder Ingwer sorgen dabei für geschmackliche Abwechslung. Randen lassen sich auch als Tatar zubereiten und etwa mit Brunnenkresse garnieren.

Von der Knolle bis zum Kraut essbar

Beliebt sind Randen auch als hauchdünne Chips, die im Backofen zubereitet und zum Apéro gereicht werden. Auch mit Raclettekäse überbacken ergeben sie eine schmackhafte Mahlzeit. Zusammen mit Apfelschnitzen und Nüssen lässt sich zudem aus der Knolle eine sämige Mousse kochen, die auf Toastbrot gestrichen Häppchen ergibt. Randen können auch in einem aufgeschlagenen Ei, Mehl und
Paniermehl gewendet und wie Schnitzel gebraten werden.

Übrigens sind auch die jungen Blätter essbar, sie sind eine wertvolle Zutat in Salaten und als Suppenbeigabe.